Zum ersten
Mal seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 tagten die Ortsräte von
Eppelborn und Hierscheid zusammen im Big Eppel am Montag dieser Woche.
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Die
Erstellung eines Bebauungsplanes und die Aufstellung des Vorhabenbezogenen B-Plans
„Am Hierscheider Graben“, parallel mit einer Teiländerung des
Flächennutzungsplans standen auf der Agenda beider Ortsräte. Im ersten Teil
fand eine Präsentation über das Projekt statt. Zu Beginn hat Bürgermeister
Andreas Feld die Mitglieder und eine Anzahl von interessierten Bürgerinnen und
Bürger begrüßt und ihnen mitgeteilt, dass dieses Projekt die Zukunft des
Einkaufszentrums Eppelborn bedeute. Ohne die zukunftsgemäße Größe der Märkte
und des zusätzlich vorgesehenen Drogerie-Marktes drohe Eppelborn noch größere
Kaufkraftverluste. Diese seien nach einem Einzelhandelsgutachten von 2014
bereits erschreckend, jeder zweite Euro werde demnach in anderen Gemeinden um
uns herum und weiter weg ausgegeben. Angestrebt sollten nach dem Gutachten 90 –
105 % der Kaufkraft. Alle Nachbargemeinden liegen wesentlich höher als
Eppelborn. Dies sei die letzte Chance, Eppelborn als Einkaufs-Standort für die
Zukunft zu sichern, so Bürgermeister Feld.

Heiko und
Sebastian Kaiser von K & K Immo GmbH & Co. KG erläuterten den mit
Beamer an die Leinwand projizierten Plan, der vorsieht, dass Edeka einen Markt
in Größe von 1725 qm Verkaufsfläche, ein Drogeriemarkt 670 qm sowie ein
Discounter mit rund 1.200 qm Ladefläche auf dem Gebiet „Am Hierscheider Graben“
Platz finden sollen. Mit den Beschlüssen der beiden Ortsräte von Eppelborn und
Hierscheid sowie des Gemeinderates in dieser Woche wird das Bebauungsplanverfahren
für diese Planungen eröffnet. Dazu werden dann entsprechende Gutachten in
Auftrag gegeben, um das Projekt genehmigungsfähig zu machen. Dazu gehört eine
Auswirkungsanalyse Einzelhandel, Lärmschutz-Gutachten, die Erstellung von
Umwelt-Auflagen. Auf den Dächern sind PV-Anlagen vorgesehen, auf dem Parkplatz,
der für 170 Fahrzeuge gebaut wird, werden auch Ladestationen für E-Fahrzeuge
gebaut. Eine DHL-Packstation soll auch dort entstehen sowie eine
Physiotherapie-Praxis. Insgesamt wird eine Investition im zweistelligen Bereich
dort getätigt, so Sebastian Kaiser. 80
bis 90 Arbeitsplätze werden in dem Zentrum entstehen, versicherten die
Investoren. Unter den Parkplätzen wird ein Regen-Rückhaltebecken entstehen, das
bei starken Regenfällen Wasser sammelt und erst später wieder in den Allwies
einleitet. Ein entsprechendes Wasserschutzgutachten wird auch dazu erstellt
werden.

Thomas
Eisenhut von „Argus Concept“ informierte über den Ablauf des
Bebauungsplanverfahrens. Wenn es gut läuft, könnte im Frühjahr 2023 der erste
Spatenstich erfolgen. Eine Einweihung der Märkte könnte dann wohl im Jahre 2025
erfolgen. Die erstellten Gutachten werden in die künftige Planung einfließen.
Es erfolgt auch eine Offenlegung der Pläne, wo also Bürgerinnen und Bürger aus
der Gemeinde ihre Eingaben hierzu machen können, auch Vorschläge können dort
eingebracht werden. Alle Behörden, im Verfahren als „Träger öffentlicher
Belange“ genannt, werden zu der Planung auch angehört.
Ortsvorsteher
Berthold Schmitt sieht in diesem neuen Märkte-Zentrum eine
Generationen-Investition, die Eppelborn als Einkaufszentrum für die Zukunft
sichern wird. Alle nur denkbaren Flächen im Zentrum wurden noch einmal
untersucht, sie kommen aus verschiedenen Gründen nicht für diese Märkte in
Frage, sei es wegen Hochwasser- oder Naturschutz, Größe der Flächen oder
Bebaubarkeit. Nur durch die Zurverfügungstellung von ausreichenden Flächen
werden diese Märkte in Eppelborn auf Dauer
bleiben können oder die Versorgung in unserer Gemeinde sicherstellen.
Das Einzelhandelsgutachten aus 2014 macht hierzu eindeutige Aussagen, z. B. die
Erhöhung der Verkaufsflächen auf 3.000 qm. Der Kaufkraftschwund in Eppelborn
spricht Bände, so Schmitt. Ohne diese Märkte hat ein Einkaufszentrum in
Gemeindegröße von Eppelborn keine Chance.
Abschließend
hob der Ortsvorsteher hervor, dass man die Anliegen der Bürger, insbesondere
der dort im Umfeld wohnenden ernst nehme und alle Fragen geklärt werden, bevor
der B-Plan endgültig beschlossen wird, dann muss dieser ja auch noch von den
höheren Behörden genehmigt werden.