Dienstag, 18. Januar 2022

Märkte-Konzept "Am Hierscheider Graben" von Ortsräten von Eppelborn und Hierscheid empfohlen - Bebauungsplanung wird nun eingeleitet

 

Zum ersten Mal seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 tagten die Ortsräte von Eppelborn und Hierscheid zusammen im Big Eppel am Montag  dieser Woche.

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Die Erstellung eines Bebauungsplanes und die Aufstellung des Vorhabenbezogenen B-Plans „Am Hierscheider Graben“, parallel mit einer Teiländerung des Flächennutzungsplans standen auf der Agenda beider Ortsräte. Im ersten Teil fand eine Präsentation über das Projekt statt. Zu Beginn hat Bürgermeister Andreas Feld die Mitglieder und eine Anzahl von interessierten Bürgerinnen und Bürger begrüßt und ihnen mitgeteilt, dass dieses Projekt die Zukunft des Einkaufszentrums Eppelborn bedeute. Ohne die zukunftsgemäße Größe der Märkte und des zusätzlich vorgesehenen Drogerie-Marktes drohe Eppelborn noch größere Kaufkraftverluste. Diese seien nach einem Einzelhandelsgutachten von 2014 bereits erschreckend, jeder zweite Euro werde demnach in anderen Gemeinden um uns herum und weiter weg ausgegeben. Angestrebt sollten nach dem Gutachten 90 – 105 % der Kaufkraft. Alle Nachbargemeinden liegen wesentlich höher als Eppelborn. Dies sei die letzte Chance, Eppelborn als Einkaufs-Standort für die Zukunft zu sichern, so Bürgermeister Feld.




Heiko und Sebastian Kaiser von K & K Immo GmbH & Co. KG erläuterten den mit Beamer an die Leinwand projizierten Plan, der vorsieht, dass Edeka einen Markt in Größe von 1725 qm Verkaufsfläche, ein Drogeriemarkt 670 qm sowie ein Discounter mit rund 1.200 qm Ladefläche auf dem Gebiet „Am Hierscheider Graben“ Platz finden sollen. Mit den Beschlüssen der beiden Ortsräte von Eppelborn und Hierscheid sowie des Gemeinderates in dieser Woche wird das Bebauungsplanverfahren für diese Planungen eröffnet. Dazu werden dann entsprechende Gutachten in Auftrag gegeben, um das Projekt genehmigungsfähig zu machen. Dazu gehört eine Auswirkungsanalyse Einzelhandel, Lärmschutz-Gutachten, die Erstellung von Umwelt-Auflagen. Auf den Dächern sind PV-Anlagen vorgesehen, auf dem Parkplatz, der für 170 Fahrzeuge gebaut wird, werden auch Ladestationen für E-Fahrzeuge gebaut. Eine DHL-Packstation soll auch dort entstehen sowie eine Physiotherapie-Praxis. Insgesamt wird eine Investition im zweistelligen Bereich dort getätigt, so  Sebastian Kaiser. 80 bis 90 Arbeitsplätze werden in dem Zentrum entstehen, versicherten die Investoren. Unter den Parkplätzen wird ein Regen-Rückhaltebecken entstehen, das bei starken Regenfällen Wasser sammelt und erst später wieder in den Allwies einleitet. Ein entsprechendes Wasserschutzgutachten wird auch dazu erstellt werden.



Thomas Eisenhut von „Argus Concept“ informierte über den Ablauf des Bebauungsplanverfahrens. Wenn es gut läuft, könnte im Frühjahr 2023 der erste Spatenstich erfolgen. Eine Einweihung der Märkte könnte dann wohl im Jahre 2025 erfolgen. Die erstellten Gutachten werden in die künftige Planung einfließen. Es erfolgt auch eine Offenlegung der Pläne, wo also Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde ihre Eingaben hierzu machen können, auch Vorschläge können dort eingebracht werden. Alle Behörden, im Verfahren als „Träger öffentlicher Belange“ genannt, werden zu der Planung auch angehört.  

Ortsvorsteher Berthold Schmitt sieht in diesem neuen Märkte-Zentrum eine Generationen-Investition, die Eppelborn als Einkaufszentrum für die Zukunft sichern wird. Alle nur denkbaren Flächen im Zentrum wurden noch einmal untersucht, sie kommen aus verschiedenen Gründen nicht für diese Märkte in Frage, sei es wegen Hochwasser- oder Naturschutz, Größe der Flächen oder Bebaubarkeit. Nur durch die Zurverfügungstellung von ausreichenden Flächen werden diese Märkte in Eppelborn auf Dauer  bleiben können oder die Versorgung in unserer Gemeinde sicherstellen. Das Einzelhandelsgutachten aus 2014 macht hierzu eindeutige Aussagen, z. B. die Erhöhung der Verkaufsflächen auf 3.000 qm. Der Kaufkraftschwund in Eppelborn spricht Bände, so Schmitt. Ohne diese Märkte hat ein Einkaufszentrum in Gemeindegröße von Eppelborn keine Chance.     

Abschließend hob der Ortsvorsteher hervor, dass man die Anliegen der Bürger, insbesondere der dort im Umfeld wohnenden ernst nehme und alle Fragen geklärt werden, bevor der B-Plan endgültig beschlossen wird, dann muss dieser ja auch noch von den höheren Behörden genehmigt werden.