Dienstag, 11. Oktober 2011

Fair Trade ist mehr - Törtchen Törtchen - Aktion im Café Resch in Eppelborn

In der letzten September-Woche fand im Café Resch in der Bahnhofstraße in Eppelborn im Rahmen der "FaireWoche"-Aktion ein Info-Abend unter dem Titel "Törtchen Törtchen" statt. Begleitet wurde die Aktion durch den Schulseelsorger Andreas Paul, der in Saarlouis tätig ist und aus der Gemeinde Eppelborn stammt. Ich nahm als Ortsvorsteher von Eppelborn an der Abend-Veranstaltung teil.





Fairtrade-Produkte wurden bei der Aktion im Café Resch verarbeitet - und werden dort auch verkauft (Kaffee, Zucker usw.) An diesem Abend, zu dem einige Frauen insbesondere von der Kfd gekommen waren, führte der junge Konditormeister Josef Resch jun. das Backen und Verzieren von zwei ganz unterschiedlichen "Törtchen" vor. Auf unserem Foto präsentiert Josef Resch jun. seine Torte, hergestellt aus Fairtrade-Produkten. 

Schulseelsorger Andreas Paul stellte zunächst die Aktion vor, die im Bistum Trier der Katholischen Kirche unter dem Titel "Fair handeln - den Nächsten achten" läuft. Er habe seit vielen Jahren Kontakte zu einer Kooperative Zuckerrohranbau in Malawi, einm Staat in Südostafrika. Dieser Staat, der als drittärmster Staat der Welt gilt, liegt am Malawisee, seine Nachbarländer sind Sambia, Mozambique und Tansania. Das Gebiet des jetzigen Staates Malawi war in der Kolonialzeit englisches Protektorat und ist selbständig seit ...., bis 1993 herrschte dort ein Diktator, 16 Millionen Menschen leben dort, 50 % des Staatsbudgets rekrutiert sich aus Entwicklungshilfe. Im Norden des Landes wird Tabak angebaut, im Süden leben die Menschen von Zuckerrohranbau. In Eppelborn ist Malawi bekannt durch den Bischof Dr. Patrick Kalalombe, der verbunden ist mit der Familie Lothar und Gertrud Houy und der oft hier in Eppelborn zu Besuch war und Messen gehalten hat. Krankheitsbedingt kann er nicht mehr unsere Gemeinde besuchen. 

Andreas Paul stellte ganz herzlich den Gast des Abends aus Malawi vor, Herr Elod Chibowo Kafaukoma, ein Zuckerrohrbauer aus dem Süden des Landes, wo im Kooperativen Zuckerrohranbau 282 Bauern zusammengeschlossen sind. 10.000 Tonnen Zucker werden durch Unterstützung der EU dort erzeugt. Eine Ausweitung des Projektes, das nach den Grundsätzen von Fairtrade (Fairer Handel), ist ebenfalls mit EU-Hilfe 2012 vorgesehen um weitere 200 Bauern.


Unser Foto zeigt v. l. n. r.: Ortsvorsteher Berthold Schmitt, Gertrud Rothenbusch, Frau Resch jun., Frau Resch, Elod Kafaukoma aus Malawi, Josef Resch und Josef Resch jun., Frau Bronder, Hertha Michels und Schulseelsorger Andreas Paul aus Saarlouis, stammend aus der Pfarrei St. Sebastian Eppelborn.    
 
Elod Kafaukoma berichtet, die zusammenarbeitenden Bauern bewirtschaften jeder ein gleiches Stück Land, das ihm zur Verfügung gestellt wird. Seit 1997 wurde das Land hergerichtet, 2003 war diese Aktion fertiggestellt (durch die Organisation registriert), seit 2004 sogar zertifiziert. Von Fairtrade fließen Prämien an die Bauern. Die Zertifizierung bedeutet, dass die Arbeit kontrolliert wird, der Anbau und die Bezahlung der Bauern, die auskömmlich sein muss. Mit den Prämien wurden im Gebiet der Kooperative bereits 14 Brunnen in der gebohrt und gebaut. Elektrizität wird von der Stadt verlegt (Investition in dieser Provinz rund 30.000 €, damit werden 70 - 80 Haushalte versorgt. Ein 3-Tonnen-Lkw unterstützt die Arbiet der Bauern bei der Arbeit. Er dient gleichzeitig als Sanitäts-Transporter. Ein Gesundheitssystem wurde aufgebaut, Kliniken wurden ausgebaut und mit Krankenpfleger ergänzt. Schulen sind bis zum 8. Schuljahr frei, ab dem 9. Schuljahr ist ein Schulgeld in Höhe von 25 € fällig. Studenten müssen die realen Kosten des Studiums bezahlen, dies entspricht rund 1.000 €, der monatliche Durchschnittslohn hat eine Höhe von 30 €. Durch die jetzt gezahlten Löhne können sich die bäuerlichen Familien ein kleines Steinhaus bauen, ein riesengroßer Fortschritt gegenüber bisherigen Hütten.

Fairtrade-Partner sind immer Kooperativen! Überwacht werden diese durch "Flow", eine Internationale Kontrollbehörde der UN, die in Bonn/Deutschland ihren Sitz hat.

Elod Kafaukoma ist als Zuckerrohrbauer Angestellter der Kooperative und von Beruf auch Landwirtschaftsanalyst. Er hatte Ländliche Entwicklung studiert - jedoch ohne Abschluss, da er seine Eltern die hohen Studienkosten (1.000 €) nicht zahlen konnten.   

Ich dankte anschließend sowohl dem Schulseelsorger Andreas Paul als auch Herrn Elod Chibowo Kafaukoma für ihr Engagement und für die Informationen an diesem sehr informativen Abend im Cafe Resch in Eppelborn. Der Familie Resch dankte ich für diese Organisation und die Vorführung der Herstellung von Torten mit den Fairtrade-Produkten, die auch im Handel und im Café Resch in Eppelborn erhältlich sind. Mein Dank galt aber auch den Frauen der kfd Eppelborn.