Dienstag, 11. August 2020

"Das Karussell muss sich weiterdrehen! - Große Demo der Schausteller in Saarbrücken - Kirmessen sicher und Schausteller sozial abfedern!

 

Der Saar-Verband der Schaustelle hatte für vorigen Donnerstag zu einer Demonstration nach Saarbrücken eingeladen. Die große Kundgebung fand auf dem Tiblisser Platz vor dem Staatstheater in Saarbrücken statt. Viele Zugmaschinen und Trecker der Schaustellerfirmen fuhren durch die Stadt, von den Saarterrassen in Burbach bis zum Staatstheater. Es war insgesamt eine eindrucksvolle Demonstration für unsere Schausteller. Bei der Kundgebung freute sich der Vorsitzende der saarländischen Schausteller Thomas Sonnier, dass so viele seiner Kollegen dem Ruf des Verbandes gefolgt sind. Auch dass sich so viele Politiker aus dem Saarland und Vertreter der beiden Schausteller-Verbänden Deutschlands eingefunden haben.


Ortsvorsteher Berthold Schmitt aus Eppelborn, der seit 26 Jahren die größte Dorfkirmes im Saarland, die „Eppelborner Pfingstkirmes“ organisiert, wurde vom Verband eigens eingeladen, um die Bedeutung der Kirmessen und Volksfeste bei dieser Demo darzustellen.

Er führte auch auf der Kundgebung aus, „wenn die Schausteller-Betriebe sterben, wird es keine Kirmes und kein Volksfest mehr so geben können, wie wir es kennen, schätzen und lieben“. Daher brauchen die Schaustellerbetriebe wirtschaftliche Perspektiven für ihre Geschäfte. Konzepte seien gefordert, mit denen Feste und Veranstaltungen dieser Art wieder möglich gemacht werden können, ohne dass die Infektionsgefahr wieder „signifikant steigt“. Schmitt sprach von durchdachten Hygienekonzepten und flexibleren Zugangsbeschränkungen. Der Bürgermeister der Kreisstadt Merzig, Marcus Hoffeld sprach sich auch hierfür aus. Daran arbeite auch derzeit die saarländische Landesregierung. Dies bestätigte auch Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in ihrer Rede.  

Ortsvorsteher Berthold Schmitt hier mit MdL Alwin Theobald und MdL Sarah Gillen vor der Kirmes-Orgel des Schaustellers Heino Jockers. Eine prächtige Orgel, die viele Jahrzehnte schon auf vielen Plätzen gespielt hat. Auch beim 700-jährigen Jubiläum 1997 war sie in Eppelborn im Einsatz.  

Die andere Frage ist die soziale Absicherung der Schaustellerbetriebe, die ja selbständig sind und denen deshalb kein „Kurzarbeitergeld“ oder ähnliche Leistungen zustehen. Hier haben die ebenfalls bei der Kundgebung eingeladenen Bundestagsabgeordneten (für die Koalition Markus Uhle für die CDU und Christian Petry für die SPD) sich ausgesprochen, nach der Sommerpause des Bundestages werde die Verordnung wohl geändert.

Abschließend stellte Ortsvorsteher Schmitt die Frage, “warum setze ich mich für Sie, die rund 120 Schaustellerfamilien und –firmen mit einigen Tausend Beschäftigten  im Saarland ein?“. Solidarität sei keine Einbahnstraße, die Schausteller haben sich schon seit Jahrzehnten für die Kirmessen und Feste in den Orten und Städten eingesetzt und engagiert, vielen Kindern und der Jugend und auch Erwachsenen viel Freude bereitet und vermittelt, nun geben wir ein Stück dieses Engagements zurück und setzen uns für Sie ein, so der Ortsvorsteher unter Beifall der zahlreich anwesenden Schausteller.

Und eines sollte nicht vergessen werden: Wir kämpfen mit Ihnen für den Erhalt unserer Volksfeste und Kirmessen, weil dies zu unserer Kultur gehört! Schmitt hofft, dass dies in Kürze wieder – natürlich mit Hygieneplänen – wieder möglich sein wird! Dank sprach er dem Saar-Verband der Schausteller, insbesondere dem Vorsitzenden Thomas Sonnier und dem Geschäftsführer Ralf Jockers und allen engagierten Schaustellern aus, auch den Organisatoren dieser Kundgebung. „Das Karussell muss sich weiterdrehen!“