Die Gründe,
warum ALDI von dem Neubau eines Marktes abrücke, lägen, so Ortsvorsteher
Berthold Schmitt, in den hohen Baukosten als auch in einer neuen Gesetzgebung,
die das Vorhaben wesentlich verteuert. „Ich bin froh, dass ALDI als
Frequenzbringer in Eppelborn bleibt. Ich bin aber enttäuscht, dass es zu keinem
Neubau kommt. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer verfehlten
Zentrumspolitik der ehemaligen Rathausführung und ihrer politischen
Unterstützer.
Unser Foto
zeigt den ALDI-Markt im Big Eppel am Europaplatz 4, der mit 750 m² eigentlich
nicht mehr der Standardgröße von Märkten, auch rund um Eppelborn.
In einer
ersten Stellungnahme bedauert Bürgermeister Andreas Feld , dass der
Aldi-Konzern von einer Investition an diesem neu zu schaffenden Standort erst
jetzt aufgrund neuer Bestimmungen (u. a. Schaffung von umfangreichen
Retentionsflächen) unwirtschaftlich geworden ist. „Hier wurde in den letzten
fünf Jahren wertvolle Zeit nicht genutzt. Hätte man dieses Projekt vor einigen
Jahren vorangetrieben, wäre aufgrund der damaligen Vorschriften vieles
einfacher und die Baukosten deutlich geringer gewesen. Außerdem wäre durch
dieses Projekt die Ansiedlung eines Drogerie-Marktes ermöglicht worden.“
Durch
Neuerungen im Gewässerrecht mit den Erfahrung aus den Starkregengeschehen im
Jahr 2018 gibt es Verpflichtung zur Schaffung von Retentionsflächen als
Ausgleich. Dies war in den letzten fünf bis sechs Jahren noch nicht so, d. h.
dies wird jetzt schärfer gehandhabt und auch für diese Fläche angewandt. Bei
ALDI wäre es die Größe eines Fußballfeldes, dieses müsste man ca. ein Meter
tief freibaggern mit Kosten von einem sechsstelligen Euro-Betrag. Dazu seien
die Baukosten in dieser Zeit um rund 30 Prozent gestiegen. Der Drogerie-Markt
hat zwischenzeitlich in Tholey neu gebaut und ist in Illingen offensichtlich in
Verhandlungen.
Unser Foto zeigt eine Gruppe der CDU-Fraktion im Gemeinderat mit MdL Alwin Theobald, Christian Ney, dem Leiter der Marktentwicklung von ALDI Süd, Christian Hahn, mit mir als Ortsvorsteher und Hans Nicolay, Stellvertr. Ortsvorsteher von Eppelborn, mit Architekt Jörg Kühn (links) bei einem Besuch in dem 2017 neu eröffneten ALDI-Markt in Merchweiler. Dieser hat die derzeit Standartgröße von 1.200 qm Ladefläche. In diesem Zeitpunkt wäre eine Investition auf dem Gewerbegebiet östlich der Bildhauerei Pink noch möglich gewesen, von den Auflagen der Umweltbehörden her und der Drogeriemarkt "dm" noch möglich gewesen, dazu wären die Baukosten und die Erschließung ca. 30 % billiger gewesen. Diese Entwicklung wurde in der Zeit zwischen 2016 und 2018 verpasst. Dies bedeutet eine Benachteiligung des Zentrums gegenüber den Gemeinden um uns herum. Die Rathausführungen dort haben um jeden Quadratmeter Ladenfläche gekämpft.
Ortsvorsteher und Ortsrat Eppelborn haben mit Engelszungen auf diese Entwicklung hingewiesen und die Bedeutung von frequenzbringenden Märkten für den Ortskern unserer Gemeinde.
Der Ortsrat
Eppelborn hat vehement und in mehreren Beschlüssen auf die Entwicklung und die
Fehler bei den jeweils vorgeschlagenen Planungen hingewiesen, der Ortsvorsteher
war ein lauter Mahner in all den Debatten, auch bei Bürger-Anhörungen im großen
Saal des Big Eppel. Die Entwicklung jetzt zeigt, dass die damaligen Mahnungen
und Vorschläge des Ortsrates Eppelborn, die alle per Beschluss festgehalten
sind, einfach ignoriert wurden oder in den Wind geschlagen wurden. Dies ist
eine historische Fehlleistung mit weitreichenden Folgen für Eppelborns Zentrum.
Dies wird sich auch auf die übrigen Gemeindebezirke auf Dauer auswirken, wenn
das auch vielleicht viele nicht erkannt haben.
Mittelfristig
ist es zumindest ein Trost, so Ortsvorsteher Schmitt, das der Discounter
zumindest in seiner jetzigen Größe dem Zentrum des Ortes erhalten bleibt, wohl
umgestaltet nach einem neuen Konzept. Das hoffen wir zumindest.