Mittwoch, 10. September 2014

Jean Lurcat sitzt jetzt im eigenen Museum in Eppelborn


Immer am 8. September wird im Jean-Lurcat-Museum in der „Mädchenberufsschule“ Auf der Hohl in Eppelborn Museums-Fest gefeiert. An diesem Tag vor zwölf Jahren wurde das Museum eröffnet. Stifter dieses einzigartigen Museums (im Saarland und darüber hinaus) war Paul Ludwig, zuletzt als Vikar tätig in der Pfarrgemeinde St. Sebastian in Eppelborn und mit Pastor Matthias Marx befreundet. Dieser hat das Museum in seiner jetzigen Konzeption weiterentwickelt, wobei nur ein Bruchteil der Tapisserien, Zeichnungen, Parzellan-Kunstwerke in Eppelborn aus Platzgründen ausgestellt werden kann.

In diesem Jahr hat sich der Stifter Matthias Marx und die Jean-Lurcat-Gesellschaft etwas ganz besonderes einfallen lassen: „Jean Lurcat persönlich einzuladen“ und inmitten des Museums zu setzen! Da sitzt er nun inmitten seiner Kunstwerke mitten im Raum, der Besucher könnte annehmen, dass er gerade an einem neuen Werk arbeitet. Wie kommt jedoch dieser große Künstler, der ja bereits Mitte der 60-er Jahre verstorben ist, plötzlich am Museumstag in die Ausstellung?


Dechant Matthias Marx begrüßte punkt 12.00 Uhr am Montagmittag die zahlreich erschienen Besucher und Gäste im großen Raum des Museums, in der Mitte war eine verhüllte Figur und um diese herum saßen fünf ehrenamtliche Helferinnen, die seit Jahren ehrenamtlichen Dienst in dem Museum machen. Unser Foto zeigt den Künstler Sebastian Kaps, der die Figur aus Beton gegossen hat, Jean Lurcat selbst und Dechant Matthias Marx, der Stifter des Museums.

Nach seiner Begrüßung enthüllten die Damen die „Figur“ und es saß plötzlich Jean Lurcat in der Mitte des Museumsraumes. Matthias Marx erläuterte, wie er auf diese Idee gekommen ist. ER war im vergangenen Jahr auf einer Geburtstagsfeier auf dem Rotenbühl in Saarbrücken und sah in Richtung Eschberg ein rotes Licht. Er ging der Sache nach und siehe da, da stand auf einem Balkon die Königin Elisabeth von England, abends angestrahlt.


Der Künstler Sebastian Kaps hatte die Queen dort hin gestellt, ein Kunstwerk. Wer die Queen so in Szene setzen kann, der könnte auch Jean Lurcat gestalten, dachte der Stifter des Lurcat-Museums, sprach den Künstler Kaps an, dieser war bereit, einen 180 kg schweren Lurcat aus Beton zu gießen, ihn entsprechend anzuziehen und auf einen Holzschemel zu setzen. Sein Hemd ist übrigens bemalt mit typischen Lurcat-Pflanzen-Blätter-Zeichnungen. Unser Foto zeigt Dechant Matthias Marx nach seiner Ansprache, in der Mitte die Figur Jean Lurcat nach der Enthüllung durch die fünf Damen, die um Lurcat Platz genommen haben.  



        
Das Foto zeigt den Künstler Sebastian Kaps mit Jean Lurcat.