Der Saar-Verband der Schaustelle hatte für vorigen Donnerstag zu einer Demonstration nach Saarbrücken eingeladen. Die große Kundgebung fand auf dem Tiblisser Platz vor dem Staatstheater in Saarbrücken statt. Viele Zugmaschinen und Trecker der Schaustellerfirmen fuhren durch die Stadt, von den Saarterrassen in Burbach bis zum Staatstheater. Es war insgesamt eine eindrucksvolle Demonstration für unsere Schausteller. Bei der Kundgebung freute sich der Vorsitzende der saarländischen Schausteller Thomas Sonnier, dass so viele seiner Kollegen dem Ruf des Verbandes gefolgt sind. Auch dass sich so viele Politiker aus dem Saarland und Vertreter der beiden Schausteller-Verbänden Deutschlands eingefunden haben.
Ortsvorsteher
Berthold Schmitt aus Eppelborn, der seit 26 Jahren die größte Dorfkirmes im
Saarland, die „Eppelborner Pfingstkirmes“ organisiert, wurde vom Verband eigens
eingeladen, um die Bedeutung der Kirmessen und Volksfeste bei dieser Demo
darzustellen.
Er führte
auch auf der Kundgebung aus, „wenn die Schausteller-Betriebe sterben, wird es
keine Kirmes und kein Volksfest mehr so geben können, wie wir es kennen, schätzen
und lieben“. Daher brauchen die Schaustellerbetriebe wirtschaftliche
Perspektiven für ihre Geschäfte. Konzepte seien gefordert, mit denen Feste und
Veranstaltungen dieser Art wieder möglich gemacht werden können, ohne dass die
Infektionsgefahr wieder „signifikant steigt“. Schmitt sprach von durchdachten
Hygienekonzepten und flexibleren Zugangsbeschränkungen. Der Bürgermeister der
Kreisstadt Merzig, Marcus Hoffeld sprach sich auch hierfür aus. Daran arbeite
auch derzeit die saarländische Landesregierung. Dies bestätigte auch
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in ihrer Rede.
Ortsvorsteher Berthold Schmitt hier mit MdL Alwin Theobald und MdL Sarah Gillen vor der Kirmes-Orgel des Schaustellers Heino Jockers. Eine prächtige Orgel, die viele Jahrzehnte schon auf vielen Plätzen gespielt hat. Auch beim 700-jährigen Jubiläum 1997 war sie in Eppelborn im Einsatz.
Die andere
Frage ist die soziale Absicherung der Schaustellerbetriebe, die ja selbständig
sind und denen deshalb kein „Kurzarbeitergeld“ oder ähnliche Leistungen
zustehen. Hier haben die ebenfalls bei der Kundgebung eingeladenen Bundestagsabgeordneten
(für die Koalition Markus Uhle für die CDU und Christian Petry für die SPD)
sich ausgesprochen, nach der Sommerpause des Bundestages werde die Verordnung
wohl geändert.
Abschließend
stellte Ortsvorsteher Schmitt die Frage, “warum setze ich mich für Sie, die
rund 120 Schaustellerfamilien und –firmen mit einigen Tausend Beschäftigten im Saarland ein?“. Solidarität sei keine
Einbahnstraße, die Schausteller haben sich schon seit Jahrzehnten für die
Kirmessen und Feste in den Orten und Städten eingesetzt und engagiert, vielen
Kindern und der Jugend und auch Erwachsenen viel Freude bereitet und
vermittelt, nun geben wir ein Stück dieses Engagements zurück und setzen uns
für Sie ein, so der Ortsvorsteher unter Beifall der zahlreich anwesenden
Schausteller.
Und eines
sollte nicht vergessen werden: Wir kämpfen mit Ihnen für den Erhalt unserer
Volksfeste und Kirmessen, weil dies zu unserer Kultur gehört! Schmitt hofft,
dass dies in Kürze wieder – natürlich mit Hygieneplänen – wieder möglich sein
wird! Dank sprach er dem Saar-Verband der Schausteller, insbesondere dem Vorsitzenden
Thomas Sonnier und dem Geschäftsführer Ralf Jockers und allen engagierten
Schaustellern aus, auch den Organisatoren dieser Kundgebung. „Das Karussell muss
sich weiterdrehen!“