Märkte wie
ALDI oder LIDL und auch andere im Umfeld dieser großen Frequenzbringer, wie die
Industrie- und Handelskammer sie nennt, sind in einem Geschäftszentrum in den
Innenstädten oder –gemeinden nicht wegzudenken. Ohne sie sind die Kunden heute
nicht mehr in die Orts- und Gemeindezentren zu bewegen. Die heutigen Käufer
brauchen ein einzelhandelsfreundliches Umfeld. Sonst fahren noch mehr Kunden in
die ganz großen Zentren in wenigen Städten.
Im Zentrum
von Eppelborn war dieser Grundsatz lange erfüllt, so Ortsvorsteher Berthold
Schmitt. Die Märkte waren im Zentrum und viele Fachgeschäfte vom Kirchplatz
über die Bahnhofstraße bis zum jetzigen Marktplatz und später bis zum
Europaplatz boten dem Käufer alles, was er in einem Gemeindezentrum wie
Eppelborn erwartet. Ergänzt wurde das Einzelhandelsangebot mit einigen guten
Restaurants verschiedener Ausrichtung. Dazu kam noch das Angebot guter Cafés
und auch ein Eiscafé. Auch Bistros entstanden mehrere im Ort. Im Big Eppel
wurde Kultur pur geboten, einschl. Bistro CULT, und der ALDI-Markt integriert
in den „Musentempel“ sowie weitere Geschäfte, Büros und Wohnungen.
Aber die
Zeit hat sich weitergedreht, in unserer heutigen schnelllebigen Zeit hat sich
auf der Angebotsseite und bei den Kunden einiges geändert. Die Konzentration
schreitet fort, kleine Geschäftseinheiten können nicht mehr existieren, der
Kunde verlangt ein großes Angebot in
einem Markt – zu günstigen Preisen und guter Qualität. Dieser Markt im Big Eppel war bei seiner Eröffnung 2012 der Standardmarkt von ALDI. Heute ist Standard die Größe von 1.200 qm Ladenfläche. Mittelfristig müssen alle Märkte des Konzern auf diese Größe erweitert sein oder neu gebaut worden sein. Dies steht in Eppelborn an, sonst ist der Standort nach Aussage des Konzerns nicht mehr tragbar.
So sehen die
ALDI-Märkte nach dem neuen Konzept aus. Hier ein Modellmarkt in
der Größe von 1.200 qm. Daneben ein funkelnagelneuer dm-Mark wie z. B. in Merchweiler.
Hier eine Besichtigung von Mandatsträgern der CDU aus Orts- und Gemeinderat beim neun Markt in Merchweiler. Ein neuer "dm-Markt" wurde neben dem ALDI gebaut.
.
Dies trifft
heute natürlich auf die Discounter-Märkte wie ALDI und LIDL zu. Sie müssen sich
vergrößern und erweitern, um ihr gesamtes Angebot darbieten zu können. Der
Kunde erwartet dies so. Auch wird die Ware heute anders angeboten. Als die
Firma ALDI, damals noch „Albrecht-Märkte“ genannt, in den Städten und später
auch Gemeinden ansiedelten, boten sie ihre Ware in schlichten Regalen an. Sie
behaupteten sich gegenüber ihrer damaligen Konkurrenz durch äußerst günstige
Preise – bei guter Qualität. Heute ergänzen sich die Discounter mit
Vollsortimentern (auch Frische-Märkte), weshalb die Ansiedlungen auch in
unmittelbarer Nähe erfolgen.
Nun geistert
in Eppelborn eine Mär: Die Gemeinde würde Städtebaufördermittel aufs Spiel
setzen, wenn der Orts- und Gemeinderat beschließen würde, eine im
rechtsgültigen Flächen-nutzungsplan der Gemeinde als Gewerbegebiet ausgewiesene
Fläche hinter der Steinhauerei Pink und Kfz-Werkstatt Marcel befindliche Fläche
in den Zentrale Versorgungsbereich (ZVB) einbezogen würde. Innerhalb dieses
Gebietes ist nach Vorgaben der Landesplanung usw Einzelhandel möglich. Des
Weiteren handelt es sich hierbei nicht um Wiesen, sondern um die Verlängerung
von Grundstücken von Anwesen der Dirminger Straße, die bis zu dem Weg an der
Bahn entlang reichen. Sie sind mittlerweile wild gewachsenes Gestrüpp. Diese
zehn Parzellen stehen zum Verkauf an, ja es bestehen sogar bereits
Optionsverträge für die Bebauung z. B. eines Marktes. Dies sind die
Fakten.
Dass dem
Ortsvorsteher ein Papier oder Bescheid dieser Landesplanung, eine Abteilung des
Innenministeriums, vorliege, ist schlichtweg nicht die Wahrheit. Es gibt
lediglich mündliche Äußerungen der Frau Bürgermeisterin, dass wir die
Städtebaufördermittel verlieren würden, wenn das ZVB ausgeweitet würde. Das ist
Fakt: Der Ortsvorsteher war persönlich mit dem Leiter der Landesplanung, Herrn
Hans-Peter Rupp, vor Ort und habe mit ihm das gesamte Ortszentrum zu Fuß
abgeschritten, vom Big Eppel über den Marktplatz, über den Parkplatz Am
Güterbahnhof bis zu dieser Fläche, die als Gewerbefläche ausgewiesen ist. Herr
Rupp erklärte bei der Besichtigung, man sollte versuchen den Discounter im
Bereich des jetzigen Zentrums unterzubringen, gelinge dies jedoch nicht, könne
er sich vorstellen, auf dieser besagten Fläche einen Markt in dieser Größe von
1.200 m² anzusiedeln.
Auch das
Einzelhandelsgutachten, das von der Gemeinde 2014 vorgestellt wurde, hält eine
Erweiterung der Märkte in Eppelborn in Größe bis 3.000 m² für die zukünftige
Entwicklung für notwendig. Hinzu kommt ein fehlender Drogerie-Markt, der bis zu
700 m² groß sein würde. Ein „dm-Markt“ siedelt sich in Eppelborn nur an im
Zusammenhang mit einem neuen ALDI-Markt in entsprechender Größe, die eine
Investition in die Zukunft für sie möglich mache.
Dem
Vernehmen nach hat die Verwaltung zu einem neuen Standort für den ALDI-Markt
keinen Plan B und keine weiteren Gespräche geführt, um eine zukunftssichere
Lösung zu finden. Der Ortsvorsteher erklärte, dass er für einen ALDI-Markt für
die Zukunft von Eppelborn weiter kämpfen werde, es sei der Wunsch einer
riesengroßen Mehrheit der Eppelborner und darüber hinaus. Diese Märkte sind nun
einmal Magnete für den gesamten Einzelhandel und wie es die IHK sagt, ein Frequenzbringer für die übrigen
Geschäfte und Restaurants und Cafés.
Eppelborn,
den 30.10.2018