Seit vielen
Monaten berät Orts- und Gemeinderat über den Zentralen Versorgungsbereich
(ZVB). Im Rahmen von ISEK (Integriertes
Städtebauliches Entwicklungskonzept) muss die Abgrenzung des Gebietes, in dem
auch künftig noch Einzelhandel möglich sein soll, vom Gemeinderat festgelegt
werden. Hier gibt es grundsätzlich verschiedene Auffassungen über die Entwicklung
des Zentrums in Eppelborn.
Einzelhandel
in Eppelborn stärken mit modernem Zentrum – auf Wachstum setzen!
Das von der
Verwaltung und dem Einzelhandels-konzept vorgesehenen Versorgungsbereich ist
nach Meinung vom Ortsrat Eppelborn, so Ortsvorsteher Berthold Schmitt, viel zu
eng gefasst und lässt einem modernen Einzelhandel kein Spielraum für künftige
Entwicklungen. Der noch in Eppelborn bestehende Einzelhandel ist fachlich gut
sortiert und aufgestellt und muss weiterhin unterstützt werden. Die zentrale
Funktion des Zentrums des zentralen Ortes Eppelborn wird auf Dauer nur zu
halten sein, wenn entsprechend die bereits am Standort befindlichen Märkte,
sowohl der Vollsortimenter WASGAU als auch ein neuer und vergrößerter
Discounter ALDI am Standort mit modernem Ausbau und Größe vorhanden sind.
Ergänzt werden muss dann noch diese Palette mit einem Drogerie-Fachmarkt. Dies
ist in einem erweiterten Versorgungsbereich alles machbar und möglich.
Zentralen
Versorgungsbereich großzügig festlegen – zur besseren Entwicklung des Zentrums
Viele Bürger
von Eppelborn haben zuweilen den Eindruck, so Ortsvorsteher Berthold Schmitt
(CDU), dass man in Eppelborn von der Verwaltung her und auch von den Planern,
peinlich darauf achtet, den Bereich klein zu halten und jede weitere
Entwicklung vor vorneherein auszuschließen. Dies stellt eine Blockade für
zukunftsträchtige Weiterentwicklung des Einzelhandels in Eppelborns Zentrum
dar. Es kann doch nicht verboten sein, Kaufkraftanteile für Eppelborn auch
einmal um einige Prozente zu erhöhen (derzeit beträgt die Kaufkraftquote bei 44 %, könnte durchaus höher sein). Stillstand oder Stagnation zeigt nach
wirtschaftlichen Untersuchungen bereits einen Rückgang an wirtschaftlicher
Tätigkeit an, in Eppelborn ist dieser Negativ-Trend bereits spür- und messbar.
Der "ehemalige Penny-Markt" mit den Parkplätzen soll Standort des neuen ALDI-Marktes werden, nach den Vorstellungen der Verwaltung und auch bisher der knappen Mehrheit des Gemeinderates mit 16 zu 15 Stimmen. Ganz großer Nachteil dieser Lösung: Der große Park- und Festplatz am Güterbahnhof müsste an den Discounter verkauft werden, damit dieser eigen Parkplätze bauen kann, nach vorläufiger Planung jedoch nur 73 Plätze, da die Straße "Am Güterbahnhof nach hintern verlegt werden muss. Dort muss noch für das der RWE gehörende Gleis frei bleiben zum Transport großer Trafos für das Umspannwerk in Uchtelfangen. Für Eppelborn wäre dies jedoch ein großer Verlust an Parkplätzen (über 100) und auch als Festplatz für Feste wie die Pfingstkirmes. Eine Parkplatzkontrolle der neuen HiPo-Zentralstelle in Schiffweiler hat in der verg. Woche bereits großen Ärger verursacht, weil viele Beschäftigte auf dem Big Eppel-Parkplatz geparkt hatten sowie auf dem Parkplatz am Güterbahnhof (hinter Sparkasse und WASGAU-Getränkemarkt.
Dem kann man
nur mit einer offensiven Planung, die alle Interessen eines modernen
Geschäftszentrums im Auge hat, nachhaltig begegnen. Hier wird Mangel verwaltet
und durch die Einengung des Geschäftszentrums für die Zukunft fortgeschrieben.
Entscheidung
soll am 19. Januar im Gemeinderat fallen
In dieser Woche (Donnerstag, 19. Januar 2017) so Gott will
und Frau Bürgermeisterin eine Mehrheit für ihre Planung hat, darüber endgültig
entschieden, welchen Umfang der Zentrale Versorgungsbereich künftig haben soll.
Bisher hat der Gemeinderat in Teil-Entscheidungen jeweils mit 16 Stimmen zu 15
für ein enges Zentrum gestimmt, das eine Erweiterung hinter der Firma
Bildhauerei Pink nicht zulassen würde. Ob in dem dann eng gefassten
Versorgungsbereich die Neuansiedlung des Discounters ALDI möglich ist, bleibt
dann abzuwarten. Es wird in jedem Falle eine sehr teure Angelegenheit mit
Umwandlung des großen Fest- und Parkplatzes Am Güterbahnhof mit Umlegung der
Straße an der Bahn vorbei. Außerdem muss das Penny-Markt-Gelände mit diesen Parkplätzen
erworben und abgerissen werden, das Niveau soll abgesenkt werden auf Höhe des
Parkplatzes, dazu kommt noch ein Grundstück der Kirchengemeinde an der Straße
Am Kloster.
„Runder
Tisch“ mit Angeboten der Landesplanung – Optionen eröffnen?
Ein „Runder
Tisch“, zu dem die Bürgermeisterin die fünf Fraktionsvorsitzenden in dieser
Woche eingeladen hatte, an der auch der oberste Landesplaner Hans-Peter Rupp
teilnahm, führte zu keinem Ergebnis. Er hatte angeregt und planerische Hilfe
angeboten, ein neues städteplanerisches Konzept für den gesamten Bereich
Penny-Markt, Fest- und Parkplatz, Nutzung für Parken sowie große Feste wie die
Pfingstkirmes, aber auch für die Belange des ALDI-Marktes, erstellen zu lassen
und gemeinsam mit allen Beteiligten zu diskutieren und zu entwickeln. Hierzu
müsste eine Option für diese Planungen und Absichten beschlossen werden. Ein in
sich guter Vorschlag, den die Verwaltung jedoch seit September 2016
ausge-schlagen hat, hier wurde eine große Chance vertan, gemeinsam neue Vorschläge
zu erarbeiten und dann vielleicht zu annehmbaren Kompromissen zu kommen.
Ich schlage als Ortsvorsteher
vor: Optionen offenhalten mit Beschluss einer Erweiterung des
Versorgungsbereichs
Eine wage
Option komme für ihn nicht mehr in Frage, so Ortsvorsteher Berthold Schmitt,
jedoch könnte man den Festlegungsbeschluss über den ZVB die Sache umdrehen, den
erweiterten Bereich beschließen und dann die weitere Planungen und Überlegungen
abwarten. Damit wäre auch noch kein endgültiger Standort für den
Discounter-Markt festgeschrieben. Man hätte sich lediglich Möglichkeiten offen
gehalten.