Der
Theaterverein Bubach ist bekannt für seine professionell gespielten
Theaterstücke – seit vielen Jahren. Im Lawns Hotel in Kingstanton spielt diese
Komödie an einem Spätsommerabend – vor einem „Musikfestival“ in der Stadt.
Einige Gäste, vor allem Musiker des Festivals, reisten von weit her an und
hatten in dem bereits altehrwürdigen Hotel eine Bleibe gesucht.
Im
Trubel des Musikfestivals mochte nun ein gewisser Dr. Garfield (gespielt von
Werner Huppert) mit seiner Sprechstundenhilfe Michele (Sabine Muno) als „Mr.
Und Mrs. Smith“ in diesem Hotel „untertauchen“, um sich ihrer Liebe zu widmen.
Dass seine Gattin Mrs. Garfield (Gudrun Schomer) als Ersatz-Harfenistin
kurzfristig für das bekannte Musikfestival engagiert wurde, konnte Dr. Garfield
nicht ahnen. Auch sie war im „Hotel Lawns“ einquartiert, weil die besseren
Herbergen der Stadt alle bereits belegt waren.
Zu
allem Unglück war da noch ein frisch getrautes Pärchen, Clifford (Tobias Groß)
und Julie Smith (Jessica Paulus) auch in dem Hotel einquartiert und wollte hier
ihre Hochzeitsnacht verbringen. Zunächst hatten die beiden ihre Probleme mit
sich selbst, Julie Smith bekam immer „hicks“, wenn er ein bestimmtes Wort in
den Mund nahm, er nannte sie liebevoll Eichhörnchen „ und er, Clifford, wusste
nicht wie er das ganze in der Hochzeitsnacht anstellen sollte, von ihr
liebevoll Bärchen genannt.
Da
kam dann noch in dem wirklich nicht voll durchorganisierten Hotel dazu, dass
ein Zimmer nicht nummeriert war, es gab die Nr. 12 und die Suite sollte die 12a
haben, diese Nummer wurde jedoch nicht angebracht, so dass die Paare dauernd
die Zimmer verwechselten. Eine ganz und gar originelle Rolle spielte der
Portier (Peter Buchheit): Mit seinem englischen Humor hat er die Gäste
beschimpft und gleichzeitig die Worte wieder umgedreht. So trug er mindestens
ein halbes Dutzend Mal die Harfe von Mrs. Garfield von einem in das andere
Zimmer – je nach Organisationsstand der Garfields.
(Fotos: Theaterverein Bubach – mit freundlicher
Genehmigung)
Unser
Foto zeigt eine Szene im Bett der Suite mit der angeblichen „Mrs. Michele
Smith“ ((Sabine Muno), die richtige Mrs. Julie Smith (Jessica Paulus), Dr.
Garfield (Werner Huppert), Mr. Clifford Smith (Tobias Groß) sowie den
Hotel-Portier Albert (Peter Buchheit).
Wie
der Fluch kam dann noch ein problematisches Ehepaar ins Spiel: Ein Hornist des
Orchesters namens Douglas (Albert Zangerle) und seine Frau Evelyn (Christine
Hell) sorgten einmal durch lautes Reinigen des Konzert-Horns und der
Einzelprobe sowie das Alkohol-Problem seiner Frau Evelyn sorgten für allerhand
zusätzliches
Verwechseln
von Zimmern, Personen, Umziehen von einem Zimmer in das andere. Der
Hotel-Manager (Christof Groß) hatte alle Hände voll zu tun, in diesem Labyrinth
von Hotel und Beziehungsgeflechten den Überblick zu behalten. Er hatte ihn
offensichtlich nicht mehr und der Hotelportier Albert wurde zum
Musik-Allergiker.
Zu
allen Turbulenzen wehte ein penetranter Geruch in den Fluren des wirklich nicht
mehr neuen Hotels – der Manager höchstpersönlich hat jede nur denkbare
Gelegenheit genutzt, sich mit einem offensichtlich nicht für jeden Geschmack
wohlriechenden Eau de Toilette zu besprühen. Die chaotische anmutenden
Turbulenzen lösten sich am Ende des Stückes doch auf: Die Paare fanden wieder
zueinander und großer Streit wurde beigelegt.
Wenn man sich als
Theater-Besucher im Big Eppel dieses Stück mit Interesse angesehen hat und dazu
noch die Länge des Theaterstückes von fast vier Stunden bedachte, muss man zu
dem Ergebnis kommen, dass hier hervorragende Schauspieler, die mit Freude
Theater spielen, und mit dem notwendigen Drang zur Perfektion am Werk waren.
Wenn man dann weiß und bedenkt, dass es sich nicht um Profis handelt, die für
anständiges Geld Theater spielen sondern aus Freude ehrenamtlich, muss man zu
dem Ergebnis kommen: Diese Leistung ist Spitze, sie bereiten damit vielen
Menschen (an diesem Samstagabend ca. 600 im Big Eppel) in Konkurrenz zu „Wetten
dass…“ im ZDF große Freude und eine schöne Abwechslung von den Mühen der
vergangenen Woche. Ihnen allen, vor allem aber auch dem während der Vorstellung
unsichtbaren Regisseur Christoph Morbe und allen hinter der Bühne gehört ein
ganz dickes Lob und ein „stehender Beifall“. In Kingstanton würde man Standing
Ovations sagen!