Nach
einem einstimmigen Beschluss im Gemeinderat Eppelborn trat am Samstag die
gemeinsam gebildete „Gründergruppe“ zu einem ersten Treffen im Rathaus
Eppelborn zusammen. Ziel war es, Informationen zu sammeln und mit Gründern bereits bestehender
Energiegenossenschaften im Saarland Erfahrungen auszutauschen.
Unser Foto zeigt in der Mitte Birgit Müller-Closset als Vertreterin der SPD-Fraktion, rechts neben ihr der Erste Beigeordnete Berthold Schmitt, rechts Alwin Theobald Stellvertr. Vorsitzender der CDU-Fraktion rechts Dieter Schmidt von der Fraktion Die Linke im Gemeinderat und Steurberater Markus Groß, im Vordergrund Jürgen Millen von der BEG Hochwald.
Der
Erste Beigeordnete Berthold Schmitt (CDU) eröffnete das Treffen im Auftrag des
verhinderten Bürgermeisters und konnte Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat
begrüßen, insbesondere die Initiatorin Birgit Müller-Closset, die im August die
Amtsgeschäfte des Bürgermeisters übernehmen wird. Schmitt führte zur Eröffnung
aus, dass im Gemeinderat ein gemeinsamer Beschlussantrag angenommen wurde,
wonach eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet werden solle, um künftig die
Erzeugung regenerativer Energie selbst in die Hand zu nehmen. Man verspreche
sich davon auch eine größere Zustimmung der Bürger zum Bau von
Windenergieanlagen usw. Auch könne durch solche Anlagen die Einnahmen der
Gemeinde verbessert werden.
Birgit
Müller-Closset (SPD) sprach davon, dass auch die Gemeinde Eppelborn einen
Beitrag zur Energiewende leisten wolle, die Akzeptanz von Windenergieanlagen
wie Windrädern in der Bürgerschaft verbessert werde durch eine direkte
Beteiligung der Bürger an solchen Anlagen. Auch solle geprüft werden, wie im
Zentrum von Eppelborn die Energiewende gefördert werden könne, in dem noch alte
Heizsysteme wie Elektronachtspeicherheizungen ersetzt werden könnten durch
Nahwäresysteme.
Jürgen
Millen von der „Bürger-Energie-Genossenschaft Hochwald“ war als Gast eingeladen
worden. Er war bereit – auch mittels einer Power-Point-Präsentation - die
Entwicklung und Vorgehensweise bei der Gründung und Betreibung der
Energiegenossenschaft im Hochwald zu erläutern. Seit September 2011 arbeitete
man in einer Initiativgruppe an den Vorbereitungen der Genossenschaft. Er lobte
die Gemeinde Eppelborn, dass diese hier die Initiative ergreife und den Anschub
für eine Energie-Genossenschaft gebe. In Weiskirchen/Losheim sei die Initiative
von einer Gruppe von Bürgern ausgegangen. Es ginge ihnen darum, die
Energieerzeugung zu rekommunalisieren. Die Genossenschaft habe derzeit 158
Mitglieder und diese zeichnen 270 Anteile. Ein Anteil ist laut Satzung
beschränkt auf 500 Euro, drei Anteile sind pro Person möglich (maximal also
1.500 Euro).
Es
wurden viele Fragen gestellt, insbesondere auch zum Gründungverfahren, den
Kosten, die Zusammenarbeit mit dem Genossenschaftsverband usw. Auch die
Dividendenausschüttung wurde erklärt, wobei die BEG Hochwald 3 % Dividende als
sicher ansehe. Die Gründung einer Betreiber-KG empfahl Jürgen Millen, sie haben
sich entschieden, keine eigenen Windräder zu bauen, sondern sich an beabsichtigten
Projekten zu beteiligen. Dadurch entfalle auch die eigene Projektierung,
Genehmigungsverfahren mit den notwendigen Gutachten usw. Beigeordneter Schmitt empfahl
dieses Verfahren grundsätzlich, auch läge bereits das Angebot eines
Projektleiters vor. Zu Gast war auch eine Gruppe von Interessenten aus der
Stadt Blieskastel, die auch eine Bürgerenergiegenossenschaft gründen wollen,
jedoch an eine eigene Projektierung denken.
Auch an eine Beteiligung beim Neubau von Windrädern denkt man in der Gründergruppe der Bürgerenergiegenossenschaft nach, unser Foto zeigt das Windrad auf dem Großen Elmbersberg bei Hierscheid und Humes. Ein drittes Windrad entsteht derzeit im Windpark auf dem Kleeberg Eppelborn und Macherbach. Weitere Windräder sind geplant in Dirmingen Auf Breckert. Des Weiteren werden derzeit Gebiete untersucht von Argus-Concept im Auftrag der Gemeinde im Rahmen der Änderung des Flächennutzugnsplanes.
Die
Gründungsgruppe kam überein, sich nach den Sommerferien noch einmal zu treffen,
bis dahin sollte ein Satzungsentwurf erstellt werden sowie bereits ein evtl.
Masterplan. Geplant ist der nächste Treff am Mittwoch, 22. August 2012 um 19.00
Uhr.